COVID-19 in Brasilien: Von extremen Ereignissen für die Zukunft lernen

COVID-19 hat in Brasilien eine schwere Krise ausgelöst: Das Gesundheitssystem war überfordert, das politische System zeigte zersplitterte und widersprüchliche Reaktionen, und die Armut verschärfte sich. Damit wurde das erste Jahr der Pandemie in Brasilien zu einem der weltweit gravierendsten Beispiele für die Auswirkungen von COVID-19 auf Gesundheit, Politik und Gesellschaft. Ein internationales Team unter der Leitung des Geowissenschaftlers Dr. Juan Miguel Rodriguez-Lopez und des Doktoranden Alexandre Pereira Santos sammelt im Rahmen des Forschungsprojektes verschiedene Verhaltensdaten in drei brasilianischen Städten, um die Anfälligkeit gegenüber COVID-19 in den Bereichen Gesundheit, Politik und Gesellschaft besser darstellen zu können.
Ihr Ziel ist es, anonyme Verhaltensdaten - z. B. aus sozialen Netzwerken - und offizielle Daten, wie z. B. Infektionsraten, zu kombinieren, um räumliche und soziale Verhaltensmuster bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen zu können. Denn die gemeinsame Betrachtung von individuellem Verhalten, sozialen Interaktionen und räumlichen Ungleichheiten ermöglicht eine wesentlich genauere Beurteilung der Resilienz gegenüber der Pandemie. Auf der Grundlage dieser umfassenderen Daten wird ein Modell für einen sichereren Umgang mit der aktuellen und zukünftigen Pandemien erstellt.
Über die Links auf der rechten Seite können Sie mehr über jedes unserer Arbeitspakete erfahren. AP1 legt den analytischen Rahmen für das Projekt fest, AP2 untersucht die Nutzung von Daten durch verschiedene Entscheidungsträger:innen, um eine Informations-Toolbox zu erstellen, und AP3 erforscht Zukunftsszenarien mit Hilfe agenten-basierter Modellierungen. Nachfolgend finden Sie außerdem den Link zum Corona-Portfolio auf der Transferseite der Universität Hamburg.