Das Rahmenkonzept (AP1)

Es ist allgemein bekannt, dass manche Menschen viel stärker von COVID-19 betroffen sind als andere. Dennoch gibt es auch weiterhin viele Fragen zu den unterschiedlichen Auswirkungen der Pandemie: Was sind die sozialen und wirtschaftlichen Folgen? Wie sind die verschiedenen Bevölkerungsgruppen kurz- und langfristig von dieser globalen Krise betroffen? Fragen dieser Art sind es, die das Arbeitspaket 1 des COVIDGI-Projektes zu beantworten versucht.
Das Hauptziel besteht in der Erarbeitung eines Vulnerabilitätsmodells für COVID-19, das einerseits die bereits bestehenden Umweltbedingungen und andererseits die spezifischen räumlichen und verhaltensbezogenen Faktoren der Pandemie einbezieht. Dazu gehören Exposition, Resistenz und Resilienz auf der intraurbanen Ebene (d. h. auf der Ebene der Nachbarschaft oder Gemeinde) (siehe Grafik). Dabei sollen räumliche sowie verhaltensbezogene Komponenten der Vulnerabilität berücksichtigt und verschiedene Datenquellen (z. B. offene, behördliche und freiwillige) genutzt werden.
Indem wir die Pandemieauswirkungen auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Ebenen untersuchen, wollen wir die Vulnerabilitätsforschung weiterentwickeln. Nichtlineare Phänomene sollen zu den Vulnerabilitäts- und Resilienzfaktoren hinzugefügt werden, um kritische Phasen der Pandemie zu identifizieren und somit gezielte Reaktionen zu ermöglichen. Die daraus resultierenden detaillierten und kleinskaligen Ergebnisse können in Zukunft zu präziseren politischen Maßnahmen führen, die den jeweiligen Kontext berücksichtigen und die Umsetzung pauschalisierter und potentiell schädlicher Lösungsansätze vermeiden.